Artenvielfalt im April und Mai

Blüten im Garten erfreuen uns. Die eigentlichen Adressaten von Flora sind Auorafalter, Mauerbiene und Pelzbiene…

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Der April ist  der Monat der Tulpen

Für die Insekten im Garten sind die Blüten der Wildtulpen besonders attraktiv. Es gibt inzwischen in Gartencentern Wildtulpenzwiebeln von unterschiedlichen Arten, die nicht nur für Steingärten geeignet sind.

Bei Sonnenschein öffnen zum Beispiel die Sterntulpe Tulipa tarda oder die Gnomen-Tulpe Tulipa tukestanica ihre Blüten sternförmig und die freigelegten Staubgefäße bieten ihre Pollen den Insekten leicht erreichbar an.

Aurorofalter

Im April und Mai flattern immer wieder Männchen und Weibchen des Aurorafalters Anthocaris cardamine durch den Garten. Auf den ersten Blick würde man sie für zwei verschiedene Arten halten. Das Männchen mit seinen leuchtend orange gefärbten Flecken auf den Vorderflügeln fällt deutlich mehr auf als das Weibchen, das ohne diesen Fleck leicht mit anderen Weißlingen verwechselt werden kann. Auf der Unterseite der Hinterflügel besitzen beide Geschlechter ein grünlich-weißes Muster. Dadurch sind sie bei zusammengelegten Flügeln gut getarnt und für Fressfeinde schwer zu erkennen.

Die unterschiedliche Färbung von Männchen und Weibchen bezeichnet man in der Wissenschaft als Geschlechtsdimorphismus.

Der deutsche Name bezieht sich auf die orange-rot leuchtenden Spitzen der Vorderflügel der Männchen, die wie eine aufgehende Sonne erscheinen und an die römische Göttin der Morgenröte, Aurora, erinnern.

 

Rostrote Mauerbiene

Im April tritt die in meinem Garten am Häufigsten vorkommende Wildbiene auf, die Rostrote Mauerbiene Osmia bicornis. Sie wurde 2019 zur Wildbiene des Jahres gewählt. Die Färbung dieses etwa 10 -12 mm großen Insekts ist bei beiden Geschlechtern rötlich-braun, was zu dem deutschen Namen führt. Die letzten Hinterleibssegmente sind allerdings schwarz behaart.

Die Anfang April aus ihren Brutröhren erscheinenden Männchen begatten die die etwa zwei Wochen später auftretenden Weibchen sofort nach deren Schlüpfen. Diese beginnen unmittelbar danach mit dem Brutgeschäft, das bis in den Juni andauert. Dabei nutzen sie gerne Nisthilfen in Form der sogenannten Insektenhotels, wo man die Rostrote Mauerbiene gut im Garten beobachten kann.

Da die Rostrote Mauerbiene an ihren Lebensraum keine besonderen Ansprüche stellt und ihre Nahrung für sich und die Brut von über zwanzig verschiedenen Pflanzen bezieht, ist sie auch in Deutschland eine der am meisten vorkommenden Wildbienen und nicht gefährdet.

 

 

  Frühlings-Pelzbiene

Etwa zur gleichen Zeit ist im Garten das Brummen der Frühlings-Pelzbiene Anthophora plumipes zuhören,die in ganz bestimmten Bahnen durch den Garten fliegt. Es handelt sich dabei um bis zu 15 mm großen Männchen, die nach Weibchen suchen und zwischendurch immer wieder an Blüten haltmachen, um wieder Energie zu tanken. Beim Blütenbesuch erkennt man die charakteristischen mit langen Fransen besetzten Mittelbeine der Männchen. Häufig fliegt die Frühlings-Pelzbiene langkelchige Blüten an ,an die sie mit ihrem langen Rüssel gut angepasst sind.

Die Weibchen erscheinen bei dieser Wildbienenart erst zwei bis drei Wochen nach den Männchen und fliegen bis Ende Juni. Wegen ihres dichten Pelzes werden diese bräunlich , grau oder schwarz gefärbten Frühlings-Pelzbienen oft für kleine Hummeln gehalten.

 

 

Texte und Bilder: Gerd Crocoll

 

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